Karenz. There and back again

Vielleicht fragt ihr euch, warum der Papa die restlichen Wochen seiner entspannten Karenz nicht mehr geplappert hat. Eben deswegen. Weil es eine entspannte Karenz war. Und wer will bitte schon was von einem angenehmen Alltag mit Kind lesen? Ich wollte es nicht mal hören. Also.
Tausche Spielmatte gegen Bürostuhl
Ich bin wieder da. Nach 4-wöchiger Mama-Auszeit und 38,5h Karriere-Zeit. Mein Kind hat in dieser Zeit 500g zugenommen. Weil es bei Papa einfach isst. Ich habe übrigens auch zugenommen. Vermute aber, mehr als 500g. So ist das Büro-Leben mit Kantinen-Essen nunmal.
Die Pause von der Karenz aus Mama-Sicht
Jetzt wollt ihr sicher wissen, wie’s so war. Wieder arbeiten. Kind nur abends und am Wochenende sehen. Bekocht werden, keinen Haushalt machen zu müssen (Ja wirklich, das macht der Papa!). Mann sein. Sorry, aber es war spitze. Weil:
- Mir sind die Veränderungen meines Kindes viel deutlicher aufgefallen. Sie lernen soooo viel! (Zum Beispiel wie man den Staubsauger aus und ein schaltet, so dass Staub saugen ab jetzt eine Stunde länger dauert).
- Es ist eine regelrechte Freude, nach Hause zu kommen und freudestrahlend begrüßt zu werden. (Ok, ich geb’s zu, über den Busen hat sie sich mehr gefreut.)
- Man fühlt sich doch wieder auf eine andere Art und Weise kompetenter – man weiß zwar nicht mehr wie man das Mailprogramm im Büro öffnet, oder ein Telefon bedient, aber die Kollegen freuen sich, wenn man sie für jeden kleinen Scheiß lobt (“Ja super hast du das kopiert! Und das ganz alleine! Du bist schon soo selbstständig!”)
- Man freut sich doch wieder ein bisschen mehr, auf die restliche gemeinsame Karenzzeit, weil eigentlich vergeht sie ja viel zu schnell.
Und am ersten Tag meiner Karenz – endlich wieder bis mittag in der Schlabberhose und unfrisiert – werde ich unentwegt angeschrien. Dermaßen aggressiv, dass ich gleich nach drei Stunden den Hut wieder draufhauen möchte. Natürlich isst sie wieder nichts. Mama doof, Essen doof, alles doof. Und man ist echt sauer. Das ist so unfair! Und warum ist das so?
“Weil man bei Mama sein kann, wie man ist und wie man sich fühlt, ohne sich davor zu fürchten, nicht mehr geliebt zu werden.”
Und mit diesem Mantra gehe ich seither durch die Woche. Es bleibt spannend 😉