Las Vegas und mein More-Night-Stand

Die letzten Wochen konnte ich so viele Eindrücke sammeln, dass ich meinen Kopf ausmisten musste, damit die alle Platz hatten (das Einmaleins ist gleich mal geflogen, weil 1. Taschenrechner 2. arbeite ich im Finanzbereich also reichen Rundungen). So ein Roadtrip durch Amerika ist nämlich schon was ganz eigenes. Ich versuche mir die diversen Aspekte für noch diversere Blogbeiträge aufzuheben und beginne einfach mal mit der allerstärksten Erinnerungen, die in mir aufkeimt, sobald ich ein sich aufbauendes Tongeräusch-Ensemble in Kombination mit blinkenden Lichtlein vernehme: LAS fucking VEGAS.

Schon alleine die Fahrt in die Stadt, das erste Kennenlernen, die flüchtigen, scheuen Blicke, die man auf die langen, strammen Bauwerke wirft, die Reize, die einem imposant entgegengestreckt werden und der unglaublich tolle Duft. Bis dahin wusste ich nicht, dass ein Geruch positiv sein kann. Ja kann er. Dann dringt man irgendwann nach irrsinnig langem Vorstadt-Spiel ein, in das Hotel seiner Wahl, wird gleich richtig auf die Probe gestellt, ob man die passende Lücke fürs Gefährt findet und steigt dann komplett schweißgebadet aus der Verpackung. Der Weg zum Ziel (sprich die unglaublich netten Leute an der Lobby, die so zuvorkommend sind, und dir die ganze schwere finanzielle Last abnehmen, in dem sie ganz einfach mal sicherheitshalber dein Geld einstreifen) ist unbeschreiblich lang. Also echt lang jetzt. Nicht dieses “er ist sooo lang”-lang, sondern ewig lang. Und damit du dann so richtig scharf wirst, führt dich dieser Weg vorbei an die ersten Geräte, die dich anzwinkern. Wenn ich nur gewusst hätte, wie schlimm die Nächte mit diesen enden werden, hätte ich mich nie um den Finger wickeln lassen.

Ist dann mal Gott sei Dank die Kreditkarte getötet, sieht man dann zum ersten Mal dieses Zimmer. Und -wow- dieses Zimmer hat den geilsten Vorbau überhaupt! So eine Aussicht kennt man sonst nur von den schmutzigen Vegas-Filmchen. Und falls es in der Badewanne mal richtig dreckig wird, haben die vorsichtshalber gleich davor die Dusche gebaut. Waschstraße nichts dagegen. Mein persönliches Hygieneparadies!

Schön rausgeputzt treff ich ihn dann zum ersten Mal, bin am Anfang noch ein wenig unsicher, weil er nur 1-Dollar-Scheine will von mir. Dafür lässt er mich den Hebel angreifen und an den Knöpfen spielen. Meine Kompagnons sind zu diesem Zeitpunkt vergessen, denn nach dem ersten Rattern ertönt das positivste Geräusch meines Lebens (ja, Geräusche können auch positiv sein, wusstest du ja oder?). Das lässt nicht nur die Augen feucht werden. Und während sich die Lücken meiner Börse wieder füllen, übersehe ich nicht nur die Zeit. Sondern auch, dass mich mein Gegenüber nur deshalb in seinen Bann zieht, weil er mich so richtig fies übers Knie legen will. Das merke ich zwar bereits nachdem aus den 1-Dollar-Scheinen 20-Dollar-Scheine geworden sind, aber was tut man nicht alles für dieses positive Gefühl / Geräusch danach.

Alles blinkt und blitzt und bimmelt und ich bin ein Opfer der gleichzeitig abgefucktesten und tollsten Stadt der Welt! Und ja, ich will da unbedingt wieder hin. Auch wenn man seinen Verflossenen nicht nachlaufen sollte… er hat sicher schon die nächste am Start. Aber, ein bisschen Spaß muss sein. Ich würde ihn sogar Freunden weiterempfehlen. Meinen kleinen süßen Spielautomaten 🙂

Perfect Night in Las Vegas
Perfect Night in Las Vegas

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